Mein Ziimer ist dreckig.
Ziehmlich dreckig.
So dreckig, dass noch nicht einmal ich es mehr schön finde.
Überall liegen leere Joghurtbecher
und ausgeschlürfte
Aprikosen-Orangen-Fruckt-Necktar-Verpackungen
neben halb aufgetrunkenem Zitronen-Eistee.

Ich sehe Staub.
Viel Staub.
Auf dem Boden.
In den Schränken.
Und auf meinem Kopf.
Ich werde doch langsam alt.
Staube hier so vor mich hin und esse
Bourbon Vanille Sahne Creme
und Vanilletraum Erdbeer.
Wenigstens noch ein bisschen Würde in diesem verdreckten Raum.
Wenn man es überhaupt noch so bezeichnen kann.

Auf meinem Schreibtisch liegt ein Grafik-Taschenrechner oder
kurz GTR, wie es im dem Mathebuch steht,
welches daneben liegt.
Ich lasse meinen Blick schweifen

Und entdecke Kabel.
Viele Kabel,
unnütze Kabel.
Kabel eines längst ausgedienten Kopfhörers
und Kabel einer Ladestation meiner Videokamera,
welche einen Riss im Objektiv hat und somit
nicht mehr benutzt werden kann.

Dann sehe ich mein Matheheft
inclusive eines Arbeitsblattes.

Ich sollte mein Zimmer aufräumen.
Und meine Mathehausaufgaben machen.

Das ist keine Subkultur,
es ist eine Religion.

Ich sitze.
Ich sitze schweigend vor dem Bildschirm und er starrt mich an.
Aus den Audioausgängen meines Headsets dröhnen Töne.
Schöne Töne.
Worte.
Gesang. Schönheit.
Einfach nur genial!

Ich brauche etwas.
Etwas kleines, aber feines.
Etwas Notizblockähnliches.
Etwas, wo man wichtige Dinge aufschreibt.
Etwas, wo man sieht, was noch gemacht werden muss.
Etwas, was man durchstreichen kann.
Etwas, wo man stolz ist, wenn man ↑ das gemacht hat.
Etwas, wo man sich organisierter fühlt.
Etwas, was sicht toll anhört.
Etwas, was man immer dabei haben muss.
Ich brauche eine To-Do List.