Sonntag, 6. Januar 2013

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Leseprobe von "50 Jahre On Tour - Die Livegeschichte der Rolling Stones, eBook auf amazon.de




Cocaine, Tequila Sunrise and H. – Die Nordamerikatour 1972
„Entscheidend ist, dass die Stones einen Punkt erreicht hatten, wo sie nicht mehr
tun mussten, was man ihnen sagte.“ Keith Richards
Partys non stop, Drogenexzesse und eine Reihe spektakulärer, geradezu
überirdischer Liveauftritte. Selten wurde der Rock’n’Roll so intensiv gelebt. Die US-Tour,
auch Stones-Touring-Party genannt, wurde zur Legende. Mit ihr erreichten die
Rolling Stones im Sommer 1972 nach Ansicht vieler – trotz aller späteren Umsatzund
Zuschauerrekorde – den eigentlichen Höhepunkt ihrer Livekarriere. Noch zu
Jahresbeginn hatte alles ganz anders ausgesehen.
Januar 1972. Mick Jagger sitzt alleine in den Sunset Sound Recorders-Studios von
L.A., vor sich eine Unzahl an Tapes, das Resultat quälend langwieriger
Aufnahmesessions in Südfrankreich, aus denen er halbwegs brauchbare
Roughmixes zu erstellen versucht. Die Zeit drängt, denn für den Sommer ist bereits
die erste US-Tour seit Altamont verkündet, doch von dem ebenfalls angekündigten
Doppelalbum fehlt noch jede Spur…
Hinter den Rolling Stones lag eine Zeit tiefgreifender Veränderungen im sonnigen
Steuerexil an der Côte d´Azur, wo sie im April 1971 ihr eigenes Plattenlabel
gegründet und mit Sticky Fingers das erste Album nach ihrer endgültigen Trennung
von Allen Klein und Decca veröffentlicht hatten.
Während die Radiostationen weltweit „Brown Sugar“ herauf- und herunterspielten,
arbeitete die Band in Keith Richards´ neuer Zuflucht Nellcôte bereits an einem
Nachfolgealbum. Zunächst schien auch alles in bester Ordnung zu sein, bis Mick
Jagger im Mai vollkommen überraschend Bianca Perrez heiratete und sich danach
zunehmend aus Nellcôte zurückzog, wo nun die Aufnahmen angesichts der vielen
Drogenexzesse um Keith Richards und Anita Pallenberg ins Stocken gerieten. „Andy
Johns musste Gitarrenoverdubbs aufnehmen, während andere Leute in der Küche
aßen. Es war ähnlich wie bei den Party-Sessions Anfang der 60er-Jahre, bei denen
alle mitmachen wollten“i beschreibt Bill Wyman die unerträglichen Zustände. „Heute
ist mir klar, dass Exile unter sehr chaotischen Bedingungen entstanden ist“ii, gibt
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© 2011 Sebastian Haß
Keith Richards zu, der damals nichts auf die bizarre Community aus
Möchtegernfreunden und Drogendealern kommen ließ, deren Hoffnung bereits auf
die bevorstehende Tour gerichtet war. Dennoch entstanden so in mühsamster
Kleinarbeit eine Fülle vielschichtiger Songs, denen Mick Jagger nun in L.A. den
notwendigen Feinschliff verpasste. Zusätzlich kümmerte er sich mit Rupert
Loewenstein um die geschäftlichen Belange der Band und um die Organisation der
US-Tour, die mittlerweile wie ein Damoklesschwert über der Band schwebte.
Tatsächlich standen die Stones im Frühjahr 1972 mit dem Rücken zur Wand: Ihre
finanzielle Lage war trotz des Erfolgs von Sticky Fingers unverändert prekär, ihr
Image in den USA wegen Altamont noch schlechter und die eigene Plattenfirma
sprach sich gegen eine Veröffentlichung von Exile On Main St. als Doppelalbum aus.
Schließlich gab es noch die Hells Angels, die sich von der Band verraten fühlten und
mit der Erschießung Mick Jaggers im Verlauf der Tour drohten. Aus diesem Grund
wollte Mick Jagger zunächst nur in kleinen Clubs auftreten, was jedoch immense
finanzielle Verluste bedeutet hätte.
Stattdessen erarbeitete ihr neuer Tourmanager Peter Rudge nun ein umfassendes
Sicherheitskonzept, das neben persönlichen Leibwächtern für Mick Jagger und Keith
Richards das Anmieten ganzer Hoteletagen, ein eigenes Tourflugzeug und
gepanzerte Limousinen vorsah. Hinzu kamen weitere Produktionskosten für die
vierzigköpfige Tourcrew aus Roadies, Sekretärinnen und Buchhaltern sowie eine
neue Tourbühne, bei der Chip Monk seine spektakulären Lichteffekte diesmal mit
Hilfe eines fünf Meter hohen und zwölf Meter breiten Spiegels bis in die entlegensten
Winkel der Konzerthallen projizieren wollte. Größter Kostenpunkt war jedoch eine PA
mit einer Gesamtleistung von damals unvorstellbaren 16.000 Watt, deren kristallener
Sound nichts Vergleichbares kannte. Um die enorm hohen Kosten zu decken, wäre
es nun ein Leichtes gewesen die Ticketpreise zu erhöhen, was Mick Jagger, der in
L.A. die wichtigsten Entscheidungen alleine traf, jedoch ablehnte: „Ich will keine
teuren Eintrittskarten, keine Verspätungen und keine Straßenschlachten. Wir werden
Geld verdienen und Freunde gewinnen.“iii
Unterdessen plagten Keith Richards ganz andere Sorgen: „Ich war mit meinen
Kräften am Ende. […] die Vorstellung, die ganze Tour aufs Spiel zu setzen, weil ich
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© 2011 Sebastian Haß
sie nicht durchstehen würde, war unerträglich - sogar für mich.“iv Daher flog er im
März 1972 für einen schnellen Heroinentzug in die Schweiz, wohin ihm die restliche
Band Mitte Mai folgte.
Bei ihrer einwöchigen Vorbereitung auf die Tour erarbeiteten sie eine Setlist, die im
Kern zum festen Bestandteil aller künftigen Tourneen wurde: „Honky Tonk Woman“,
„Brown Sugar“, „Gimme Shelter“, „Love in Vain“ „You Can´t Always Get What You
Want“, „Jumpin´Jack Flash“, „Street Fighting Man“ und „Midnight Rambler“ kombiniert
mit den prägnantesten Songs aus Exile On Main St.: „Rocks Off“, „Happy“, „Rip This
Joint“, „All Down The Line“, „Sweet Virginia“ und „Tumbling Dice“. „Sympathy For The
Devil“ blieb wegen der Ereignisse in Altamont tabu. Für zusätzlichen Drive auf der
Bühne sollten wieder Nicky Hopkins am Klavier und Bobby Keys mit Jim Price als
Bläsersektion sorgen, was umso wichtiger war, da die Rolling Stones gerade mit
Stevie Wonder den neuen Superstar der US-amerikanischen Soulmusic als Vorband
verpflichtet hatten.
Am 22. Mai 1972 erschien Exile On Main St., ein wilder Mix aus Blues, Country,
Rock´n´Roll und Soul, dessen roher unangepasster Sound erst nach mehrmaligen
Hören überzeugt. Zunächst deutete nichts auf einen Erfolg des Doppelalbums hin,
doch bereits zum Tourauftakt am 3. Juni 1972 in Vancouver befand sich Exile On
Main St. auf Platz 1 der US-Charts. Leider trat in Vancouver auch das ein, was Mick
Jagger und Peter Rudge unter allen Umständen hatten vermeiden wollen: Während
der fulminanten Auftaktshow vor 15.000 friedlichen Konzertbesuchern im Inneren des
Pacific Coliseum lieferten sich draußen 2.000 Fans ohne Ticket heftige
Straßenschlachten mit einer hoffnungslos überforderten Polizei. Mehr als 30
Polizisten wurden verletzt und 100 Randalierer festgenommen. Die Bilder von
Altamont waren wieder allgegenwärtig.
Einen Tag später befand sich die Tour in Seattle, als die schwarze Bürgerrechtlerin
Angela Davis aus der Haft entlassen wurde. Aus diesem Anlass spielten die Rolling
Stones „Sweet Black Angel“ – den Song, mit dem sie sich für Davis Freilassung
eingesetzt hatten – doch das ansonsten ekstatische Publikum stimmte nicht mit ein.
„Jetzt sieht man nur noch Leute, die sich zuknallen“v, stellte Mick Jagger nach dem
Konzert fest, wohlwissend, dass sich die Stones ansonsten live gerade selbst
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© 2011 Sebastian Haß
übertrafen. Tatsächlich bestand das Konzerterlebnis in Seattle wie bei allen Auftritten
der STP-Tour einzig und allein in ihrer Musik, deren rauschhafter Sogwirkung sich
niemand entziehen konnte: „Diese bestimmte Art von Energie, die da in der Luft
gelegen hat. Das war ein ständiges Pulsieren von Energie zwischen Bühne und
Saal“, schwärmte ein Roadie noch Jahre später und: „Vor der Show hätte ich mir
nicht einmal träumen lassen, dass sowas überhaupt möglich sein könnte.“vi
Heute, 40 Jahre später, kursieren zahlreiche Livemitschnitte im Internet, die das
bestätigen: schneller, lauter, aggressiver – die Stones spielten wie entfesselt. Keith
Richards´ Gitarrenriffs peitschen die Songs voran, die vor dem pulsierenden
Hintergrund der Rhythmussektion, Mick Jaggers Gesang und Mick Taylors fließend
filigranen Gitarrensoli zu formvollendeten Harmonien verschmolzen – ein in der
Musik selten erreichter Moment der Vollendung. Rein optisch traten die Rolling
Stones nun im Glitzerlook und mit viel Make-up auf, so auch am 6. Juni 1972, beim
ersten von vier Konzerten im legendären Winterland in San Francisco.
Hier, im direkten Einflussbereich der Hells Angels, würde sich der weitere Verlauf der
Tour entscheiden, daran bestand kein Zweifel. Die Rolling Stones waren fest
entschlossen nicht klein beizugeben und somit herrschte für vier Tage rund um das
Winterland der Ausnahmezustand: Blockierte Zufahrtsstraßen, patrouillierende
Polizei und Straßensperren aus Stacheldraht. Während der Konzerte mischten sich
100 zusätzliche Zivilcops unter die Zuschauer. Direkt hinter dem Gebäude befand
sich ein startbereiter Helikopter. Keith Richards, der nach seinem Drogenentzug
längst wieder rückfällig geworden war, beschloss die Dinge notfalls mit Kaliber 38 zu
regeln und führte seinen Revolver auch auf der Bühne mit sich. Alle Bandmitglieder
haben überlebt…
Wider Erwarten verliefen alle Auftritte glatt. Doch nur wenige Stunden nach dem
letzten Gig ereignete sich ein Zwischenfall, der zeigte, wie verwundbar die Rolling
Stones tatsächlich waren: Die gesamte Band befand sich im Flugzeug, bereit zum
Weiterflug nach L.A., als eine Frau – dem Anschein nach ein besonders attraktiver
Fan – das Rollfeld betrat. Ohne Nachfragen gelangte sie ins Flugzeug, wo sie einen
Stapel Papier hervorzog und auf Mick Jagger einschlug. Die Situation eskalierte und
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© 2011 Sebastian Haß
es kam zum Handgemenge – kurze Zeit später stürzte die Frau schreiend aus dem
Flugzeug, das nun sofort durchstartete.
Bei ihrer Ankunft in L.A. lag gegen Mick Jagger bereits eine Anzeige aufgrund dieses
Vorfalls vor. Das eigentliche Problem waren jedoch die Negativschlagzeilen der
Zeitungen und die neuerlichen Morddrohungen seitens der Hells Angels, die nun
wieder Hoffnung schöpften, doch einmal bis zu Mick Jagger vorzudringen.
Es ging nach L.A., Long Beach und wieder nach L.A. Die Stones spielten immer
besser, doch bereits nach einer Woche on the road waren alle guten Vorsätze dahin:
„Drogen waren auf der Tournee allgegenwärtig – riesige Mengen Kokain, Aufputschund
Beruhigungsmittel, Heroin“vii, erzählt Spanish Tony und Keith Richards bestätigt:
„Es passierte einfach. Wahrscheinlich wollten wir vor allem eines: vergessen. Auch
wenn uns das nicht bewusst war. In einer Band hockt man ständig aufeinander, und
je berühmter man wird, desto enger wird die Zelle.“viii Nicht ganz schuldlos war auch
die Schar an Partyleuten und Zufallsbekanntschaften – bei jeder Zwischenstation
wurden es mehr – die nun den Backstagebereich in ein heilloses Chaos stürzten.
Immer mit dabei – der Avantgarderegisseur Robert Francks, der die von Dekadenz
und Sorglosigkeit geprägte Atmosphäre in reißerischen und zugleich hochbrisanten
Bildern festhielt: Keith Richards´ berühmter Heroinshot im Tourflugzeug, Roadies
beim Sex mit Groupies und der Wurf eines Fernsehers aus einem Hotelzimmer. Auch
wenn es später hieß, viele Szenen seien nur gestellt gewesen, so drohten die Dinge
doch außer Kontrolle zu geraten.
Am 13. und 14. Juni kam es in San Diego und Tucson mit mehr als 100 Festnahmen
und Dutzenden Verletzten zu den bislang heftigsten Fanausschreitungen. Gleich
mehrere Chicagoer Luxushotels verweigerten den Rolling Stones die Aufnahme,
woraufhin Hugh Hefner ihnen sein damaliges Playboymansion mit
uneingeschränkten Nutzungsrechten anbot. „Ich weiß noch, dass wir unseren Spaß
hatten. Und dass wir die Bude demoliert haben“ix, erzählt Keith Richards, während
Bill Wyman später meinte: „Auch wenn viele unter Arbeit etwas anderes verstehen,
so ist Rock´n´Roll doch Arbeit.“x
Nicht nur Hefner, auch der amerikanische Jetset interessierte sich mittlerweile für die
Band. In Kansas gesellten sich Truman Capote und Jackie Kennedys Schwester
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© 2011 Sebastian Haß
Prinzessin Lee Radziwill zur Tour, nachdem zuvor der Großteil der Partypeople
entfernt worden war. Am 24. Juni wurden beide Shows in Fort Worth für ein
geplantes Livealbum sowie einen Konzertfilm aufgezeichnet. In Houston kam es zum
Showdown zwischen Anita Pallenberg und Bianca Jagger, die bislang der Tour
demonstrativ ferngeblieben war und nun ihre Intimfeindin aufs Übelste beleidigte. Die
Situation eskalierte derart, dass sich die Rolling Stones nach drei weiteren Gigs in
Mobile, Tuscaloosa und Nashville zu einem fünftägigen Kurzurlaub entschlossen,
statt wie geplant den Schwung der Tour für neue Studioaufnahmen zu nutzen.
Doch die allgemeine Aufregung und Unruhe der letzten Wochen legte sich nicht. Im
Gegenteil. Bereits bei der Wiederaufnahme der Tour am 4. Juli kam es in
Washington unter den 55.000 Zuschauern im JFK-Stadion zu Tumulten, nur ein
kleiner Vorgeschmack auf die bürgerkriegsähnlichen Szenen in Detroit wenige Tage
später, wo die Polizei mit Hunden, Tränengas und Wasserwerfern an die 2.000 Fans
gerade noch an der Erstürmung der Konzerthalle hindern konnte.
Die mit Abstand gefährlichsten Auftritte der Tour absolvierten die Rolling Stones am
17. Juli im kanadischen Montreal, wo französische Separatisten einen Tourtruck in
die Luft sprengten und drei weitere Bomben im Innern der Konzerthalle entschärft
wurden. „Als wir davon erfuhren wurde Mick panisch“, berichtet Bill Wyman. „Ich will
heute nicht auftreten“, sagte er. „Ich will überhaupt nicht mehr weitermachen.“xi
Kaum hatten die Stones ihren Leadsänger beruhigt, so erreichte sie die Nachricht
von Fankrawallen – den schwersten seit Altamont. Der Auslöser: 3.000 gefälschte
Konzertkarten.
Bei ihrer Wiedereinreise in die USA wurde Keith Richards festgenommen, nachdem
er sich mit einem Fotografen geprügelt hatte. Keith Richards dazu: „Mick, Bobby
Keys und Marshall Chess bestanden darauf, ebenfalls verhaftet zu werden. Das
muss ich Mick lassen.“xii Währenddessen machte sich die restliche Tourband per Bus
nach Boston auf, wo Stevie Wonder sein Vorprogramm gerade zum dritten Mal
wiederholte, verzweifelt bemüht, die 15.000 Zuschauer irgendwie bei Laune zu
halten. Erst ein panischer Anruf des Bostoner Bürgermeisters bewirkte Mick Jaggers
und Keith Richards sofortige Freilassung. Unmittelbar darauf rasten sie inmitten einer
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© 2011 Sebastian Haß
Polizeieskorte auf Boston zu, wo sie Minuten später mit der restlichen Band mit
fünfstündiger Verspätung auf die Bühne taumelten.
Nur noch drei Gigs in Philadelphia und Pittsburgh, dann endlich trafen die Rolling
Stones am 24. Juli in New York ein, wo ihre Tournee nach vier triumphalen Auftritten
im Madison Square Garden an Mick Jaggers 29. Geburtstag zu Ende ging. Mit einem
Riesenaufgebot an Celebrities, darunter Andy Warhol, Woody Allen, Zsa Zsa Gabor,
Diane Keaton, Bob Dylan und Carly Simon, feierten die Rolling Stones sich, die
Tatsache dass sie noch lebten und nicht zuletzt die Tour, die mit fast 750.000
Zuschauern und vier Millionen US-Dollar Umsatz sämtliche Rekorde gebrochen
hatte.
Die Cocaine and Tequila Sunrise-Tour war nun Geschichte – ihre Folgen noch lange
nicht. Wie Marshall Chess und PR-Berater Gary Stromberg hatten viele ihrer
Teilnehmer auf Jahre hinaus mit Drogenproblemen zu kämpfen. Weitaus tragischer
war jedoch der Rückfall in die Bedeutungslosigkeit für all diejenigen, die in den
vergangenen Wochen ein Teil dieses glamourösen Großereignisses gewesen waren.
Einige veröffentlichten später ihre Memoiren, doch den meisten blieb nichts als die
Erinnerung an die wohl intensivste Zeit ihres Lebens.
Nicht viel anders erging es den Rolling Stones, denn tatsächlich blieb die
Nordamerikatour ´72 und damit ein entscheidendes Kapitel Rockgeschichte über
Jahrzehnte hinweg undokumentiert. Als Robert Franck im Herbst 1972 der Band
seine Tourdokumentation Cocksucker Blues vorstellte, fürchtete diese wegen der
zum Teil sehr drastischen Szenen um ihre Wiedereinreise in die USA. Aus diesem
Grund durfte Franck seinen Film nur einmal pro Jahr zeigen und dies nur, wenn er
persönlich anwesend war. Noch heute werden einzelne Filmausschnitte in
regelmäßigen Abständen von Videoportalen entfernt. Ein ähnliches Schicksaal ereilte
zunächst auch den Konzertfilm Ladies And Gentlemen: The Rolling Stones, der 1974
in einigen wenigen Kinos gezeigt, danach in Vergessenheit geriet und erst 2010 in
einer restaurierten Fassung wiederveröffentlicht wurde. In Deutschland und Kanada
erreichte der Konzertfilm binnen einer Woche Goldstatus.
Last but not least verhinderte Allen Klein die Veröffentlichung des bereits
fertiggestellten Livealbums – eine Katastrophe, denn auf diese Weise verlor die
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© 2011 Sebastian Haß
Rockmusik wohl eines ihrer bedeutensten Werke. Nachdem die Aufnahmen
jahrzehntelang als Bootlegs überlebt hatten, wurden sie mit dem Aufkommen von
Videoportalen schlagartig bekannt und gelten heute als das Schönste, was die Band
je live gespielt hat.
i Bill Wyman mit Richard Havers: „Bill Wymans Rolling Stones Story“, Dorling Kindersley 2002, S.385.
ii Keith Richards mit James Fox: „Life“, Heyneverlag 2010, S.405.
iii Mick Jagger in: Tony Sanchez/ John Blake: „30 Jahre mit den Rolling Stones. Sympathy For The Devils“,
Heyneverlag 1995, S.263.
iv Keith Richards mit James Fox: „Life“, Heyneverlag 2010, S.427.
v Mick Jagger in: Tony Sanchez/ John Blake: „30 Jahre mit den Rolling Stones. Sympathy For The Devils“,
Heyneverlag 1995, S.262.
vi Bob Barsotti in: Bill Graham und Robert Greenfield: „Bill Graham presents. Ein Leben zwischen Rock&Roll.“,
Verlag Zweitausendeins, 1996, S.492.
vii Tony Sanchez/ John Blake: „30 Jahre mit den Rolling Stones. Sympathy For The Devils“, Heyneverlag 1995,
S.264.
viii Keith Richards mit James Fox: „Life“, Heyneverlag 2010, S.437.
ix Keith Richards mit James Fox: „Life“, Heyneverlag 2010, S.435.
x Bill Wyman mit Richard Havers: „Bill Wymans Rolling Stones Story“, Dorling Kindersley 2002, S.400.
xi Bill Wyman mit Richard Havers: „Bill Wymans Rolling Stones Story“, Dorling Kindersley 2002, S.402.
xii Keith Richards mit James Fox: „Life“, Heyneverlag 2010, S.440.
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